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„Wenn wir die Gefahren dieser Welt kategorisieren müssten“, sagt Seven, „wäre für uns der Islamismus die Nummer eins.“Mit „uns“ meint er seine Glaubensgemeinschaft. In Delmenhorst leben über 3.000 Aramäer, die St.-Johannes-Gemeinde ist eine der größten syrisch-orthodoxen in Deutschland. Neunzig Prozent dieser Menschen dächten wie er, behauptet Seven, „auch wenn sie sich aus Angst vor Diffamierung damit nicht aus dem Fenster lehnen“.
„Der Islam ist eine politische Religion“, meint Seven, „er will über die ganze Welt herrschen.“ Was ist mit der moderaten Mehrheit? Müsste man nicht gemeinsam gegen die Extremisten vorgehen? Seven findet nicht, dass es an ihm sei, auf andere zuzugehen. „Wenn die friedliebenden Muslime halb so viel gegen den Islamismus tun würden wie der Westen gegen den Faschismus, wären unsere Sorgen geringer“, sagt er.
Wenn nachts draußen Hunde bellen, wisse ein Aramäer, da macht sich jemand an das Haus heran. Man wappne sich. „In Deutschland dagegen steht man auf, erschießt den Hund und geht wieder ins Bett.“ Yakup Seven ist sich sicher: Er muss Deutschland, das Haus in dem er doch eigentlich so gerne lebt, um jeden Preis weiter warnen.